
ARTE ROMEIAS – Part03
kijko und ARTE ROMEIAS im Südkurier!!!
Hier gibt’s den ganzen Zeitungsartikel vom 13.07.2017 aus dem Südkurier zum Lesen:
Stockacher Künstlerinnen zeigen ihre gestalteten Räume des Kunstprojekts Arte Romeias
Ein Blick vorab in die Romeiasstraße 9 in Singen. Was bei dem Projekt Arte Romeias herauskommt, soll der Öffentlichkeit in einem viertägigen Sommerfest mit Ausstellung, Bewirtung und Musik vom 20. bis 23. Juli vorgestellt werden.
An der Eingangstüre zur Wohnung in der Romeiasstraße 9 im Erdgeschoss links hängt ein schwarzes Plakat mit einem seltsam anmutendem Portrait einer Frau. Geschrieben steht „…bei Müllers zuhaus – Carola Stanforth, Dagmar Eckert, Jenny Haas-Wohlhüter“. Die Namen der Künstlerinnen, die in dieser Wohnung seit rund zwei Wochen kreativ zu Gange sind. Die drei Frauen gestalten gemeinsam eine der 36 ehemaligen Arbeiterwohnungen aus den 1936er Jahren in Singen, die die Baugenossenschaft Hegau unterschiedlichen Künstlern für das Projekt Arte Romeias zur Verfügung gestellt hat.
Im Flur stapeln sich Materialien, kaum freie Fläche, um beim Gehen die Füße abzustellen. Links geht es ins Bad, rechts schweift der Blick in ein helles, weißes Zimmer. An der Decke hängen luftig leicht Papierwolken, Büsten aus Gips drehen sich im Wind. Unschwer zu erkennen, dass sich Jenny Haas-Wohlhüter hier ausgebreitet hat. Die Stockacher Modedesignerin hat an die Wände ringsrum Menschen gemalt, im Ringelshirt, ohne Gesicht. „Wir sind alle gleich, egal, woher wir kommen, und wir können uns durch Kleidung verändern“, erklärt sie. Für dieses Projekt hat sie verrückte, nicht tragbare Kleidung entworfen, die sie je nach Wetterlage draußen im Garten ausstellen möchte. Kleidung aus Farbfolien, aus bemalten Leinwänden, aus Papierseiten.
Das ehemalige Wohnzimmer nebenan gestaltet Dagmar Eckert aus Überlingen. Die Malerin und Dozentin an der Kunstakademie in Überlingen arbeitet wie immer großflächig – diesmal mit Stühlen und einem Sofa. Sie benutze die Gegenstände, um dem Raum Emotionen zu geben, sagt sie.
Ihre ehemalige Studienkollegin Carola Stanforth aus Stockach hat sich an die Küche und das Esszimmer gewagt. An der Wand rechts ein wandhohes Portrait, gezeichnet mit Kohle. In der Küche lächelt Oberbürgermeister Bernd Häusler von den Fliesen. „Ich wollte einen Bezug zu Singen herstellen“, sagt sie.
Den drei Künstlerinnen geht es darum, die Veränderung von Menschen und Heimat darzustellen. Und so kamen sie darauf, ihre künstlerisch gestaltete Wohnung mit „…bei Müllers zuhaus“ zu überschreiben. Wie das seltsam anmutende Portrait dabei zustande kam, erklären sie dann auch. „Frau Müller ist eine Zusammensetzung von uns dreien“, sagt Jenny Haas-Wohlhüter. Eine Foto-Montage: Das rechte Auge von Dagmar Eckert, das linke Auge von Jenny Haas-Wohlhüter und die Mund-Nase-Partie von Carola Stanforth. Sie hat die Montage künstlerisch nachgezeichnet.
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Die ausgedienten Wohnblocks in der Romeiasstraße in Singen sollen abgerissen werden. Die Baugenossenschaft Hegau hat die 36 Wohnungen verschiedenen Künstlern als Zwischenmietern zur Verfügung gestellt, damit diese sich in den 82 Räumen vier Wochen lang kreativ auszuleben können. Was bei dem Projekt Arte Romeias herauskommt, soll der Öffentlichkeit in einem viertägigen Sommerfest mit Ausstellung, Bewirtung und Musik vom 20. bis 23. Juli vorgestellt werden. Dann kann ein Blick in jede Wohnung geworfen werden. Die Vernissage ist am 20. Juli um 18 Uhr. Der Eintritt ist frei.
Informationen im Internet:www.hegau.com